Augsburger Gespräche zu Literatur, Theater und Engagement 2022
von Vivien Bergjann
Zusammenhalt bedeutet Konfliktfähigkeit und das konstruktive Ringen um die beste gemeinsame Zukunft. Er kann weder ‚von oben‘ verordnet, noch von Institutionen vorgeschrieben werden. Doch wer definiert also den Zusammenhalt und auf welcher Grundlage? Und muss die Vielfalt der Meinungen tatsächlich über alles gestellt werden? Müssen nicht auch „unverhandelbare Grenzen markiert werden, damit nicht diejenigen allein gelassen werden, die an die Demokratie glauben und die ihren Schutz brauchen?“ (Carolin Emcke) Gerade vor dem Hintergrund des Konflikts zwischen der Ukraine und Russland stellt sich diese Frage einmal mehr.
Theresia Walser wurde 1967 in Friedrichshafen geboren. Von 1990 bis 1994 absolvierte sie eine Schauspielausbildung an der Hochschule für Musik und Theater in Bern und war anschließend für zwei Jahre Ensemblemitglied am Jungen Theater in Göttingen. Ihr Debüt als Dramatikerin hatte sie 1996 mit Das Restpaar. 1997 folgte dann die Uraufführung ihres Stücks Kleine Zweifel. 2011 und 2012 nahm sie eine Poetikdozentur an der Universität Koblenz-Landau auf. Nach ihrer Tätigkeit als Hausautorin am Theater in Mannheim lebt sie nun als freie Schriftstellerin bei Freiburg in Breisgau. In ihrem Interview mit schauinsblau spricht sie unter anderem über die Bedeutung und Einflussnahme von Sprache.