#6 hörinsblau — Lügende Dichter?

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(K)ein neues Phänomen? Die Geschichte des „faketionalen Erzählens“ 

von Jana Rosen­bau­er, Dani­el San­der und Han­na-Matthea Schmale

Dem Ver­dacht, dass Dich­ter lügen, ist die Lite­ra­tur bekann­ter­ma­ßen bereits seit Pla­tons Poli­te­ia aus­ge­setzt. Dem­entspre­chend wur­de für sie mit der fik­tio­na­len Sphä­re ein eige­ner Gel­tungs­be­reich im Sys­tem gesell­schaft­li­cher Kom­mu­ni­ka­ti­on bestimmt, der eige­ne Regeln auf­stel­len darf, im Gegen­zug dafür aber „für das, was zählt, nicht in Betracht gezo­gen wird“ (Sig­rid Weigel). Die­se kon­ven­tio­na­li­sier­te Grenz­zie­hung und die auf ihr beru­hen­den epis­te­mo­lo­gi­schen, onto­lo­gi­schen und nicht zuletzt ethi­schen Leit­dif­fe­ren­zen wer­den von Autor:innen ins­be­son­de­re seit der Post­mo­der­ne medi­en­über­grei­fend immer wie­der her­aus­ge­for­dert und aus den unter­schied­lichs­ten Grün­den irri­tiert. Die Pod­casts neh­men in einer trans­ge­ne­ri­schen Per­spek­ti­vie­rung media­le Arte­fak­te in den Blick, die sol­che Grenz­über­schrei­tun­gen bege­hen und auf­grund ver­schie­den­ar­ti­ger Gel­tungs­an­sprü­che als ‚Fik­ti­on‘, ‚Fake‘ oder gar ‚Fäl­schung‘ gehan­delt wer­den und spü­ren den kul­tu­rell aus­ge­han­del­ten Kri­te­ri­en nach, die über eine ent­spre­chen­de Klas­si­fi­ka­ti­on entscheiden.