von Christian Weiblen
Groß war die Nacht schon immer gewesen
Die uns die Welt endlich gemacht
Es fliegen die Teilchen, für uns noch viel größer
Einsam unwirklich wirklich umher
Auf einem stehen wir
Oder liegen oder sitzen
Und befinden uns dabei
Niemals wirklich im Lot
Denn alles dreht sich im Kreis
Ist ganz rund schon geworden
Und weiß nichts davon
Wie es anders noch geht
Mit lautem Getöse
Rasen wir durch das Leben
Und sind doch dabei
So stumm wie die Zeit
Das Universum dehnt sich
Und wir uns gleich mit
Die Ecken hören auf
Ecken zu sein
Und am Ende steht man
Wieder ganz am Anfang
Nur dass dieser selbst
Sein Ende verlor
Einsam beschäftigt
Sind wir doch alle
Biegsam und brüchig
Ist unsere Natur
Nur die Schwerkraft
Regelt das Ganze
Sieht was es gibt
Und ordnet es dann
Hat im Chaos sich überlegt
Trefflich und klug
Ein einfaches Prinzip
Von verbindender Kraft:
So sind wir so wie Trabanten
Gebunden an unseren Stern
Doch die eine Frage bleibt -
Wo wir ohne ihn nur wär’n?
Christian Weiblen, geboren 1987, schreibt Prosa und Lyrik. Er ist amtierender Bayrischer Poetry Slam Vize-Meister und hat den Augsburger Slam bereits bei den deutschsprachigen Poetry Slam Meisterschaften vertreten. Christian Weiblen ist Ensemble-Mitglied beim Augsburger Theaterensemble Bluespots Productions. Dort ist er als Schriftsteller, Literatur-Workshopleiter, Regieassistent und Schauspieler tätig. Seit 2012 studiert er an der Universität Augsburg den Master Ethik der Textkulturen.