Lyrik von Melanie Roubal
Funkeln, Strahlen
in den Kinderaugen
damals Zuhause
auf dem Weg zum Markt
Rosensanftes Leuchten im Sonnengefunkel
Mangan zu Quarz zu Opal
wie der Morgen beim letzten Licht des Tages
Jaspis, Kalzit und gelber Topas
an Ringen und Ketten
tief vergraben im Samtbett
vom Händler der Erde
glänzend im Licht
von Sonne und Kerze
Smaragdgrün das Blätterrauschen
ohne Wind unten im Berg
Lapislazuliblau der Himmel
höher als die kleinen Ärmchen reichen
mit Luftballon und Hammer
Pinkzarte Turmalinknoten der Zuckerwatte
klebend an Mund und Nase und Lunge
zu hartnäckig
verwurzelt im Fels
Rubinrotes Leuchten im Sonnenuntergang
rot wie das Blut an Kinderhänden
Onyx die Nacht
durchsetzt vom Gefunkel der Sterne
Funkeln, Strahlen
in den Kinderaugen
von gebrochenem Licht
in gebrochenem Stein
und gebrochenem Erz
Funkeln, Strahlen
in den Kinderaugen
von Glück gespiegelt
im Mondstein der Kette
und freudigem Herz
Melanie Roubal, 1989 in einem kleinen Ort in Ostfriesland geboren, studierte nach dem Abitur
Lehramt mit dem Schwerpunkt Deutsch als Fremdsprache, bevor sie einige Jahre den Schüler*innen einer englischen Highschool nicht nur die deutsche Grammatik, sondern auch die vielseitige Literatur ihres Heimatlandes näherbrachte. Momentan macht sie ihren Abschluss in Germanistik und Anglistik an der Universität Augsburg und schreibt Gedichte, Kurzprosa und Kindergeschichten, wenn sie nicht mit ihren Hunden durch die Natur streift – oft mit Stift und Notizbuch in der Hand.