Das Debut des Pangäa:Kollektivs
von Clara Eisenreich und Vivien Bergjann
Das Pangäa Kollektiv hat sich erst im Juli 2022 formiert und zum 01. Oktober endete nun bereits ihre erste Ausstellung. Hinter Ferdinand Babl, Alisa Kremer, Franziska Berchtenbreiter, Vivien Claire Bergjann, Olivia-Sofie Allesch, Marlies Kormann, Julia Heidrich, Johanna Rohr und Andrea Carolin Wagner liegt also eine aufregende Zeit. Der Name ihres Kollektivs erinnert dabei an den Urkontinent Pangaea; hiermit wollen sie die Verbindung von künstlerischen Individuen, welche miteinander in Interaktion treten und so Teile eines Ganzen bilden, aufgreifen, bei gleichzeitiger Markierung ihrer je eigenen künstlerischen Persönlichkeit. Damit wird mit dem Namen des Kollektivs auch direkt der Sinn ihres Zusammenschlusses ausgedrückt.
Franziska Berchtenbreiter, Hands, 2020, Tusche
Julia Heidrich, Facetten, 2019, Tusche
Franziska Berchtenbreiter hatte abends in einer Bar die Idee zum Kollektiv und begeisterte mit ihrem Gedanken zu ersten Ausstellungen ihre Freundinnen Marlies Kormann und Johanna Rohr. Hinzu kamen immer mehr Menschen, die Franziska über Kontakte, ihre WG oder ihr Studium der Kunstpädagogik miteinander in Verbindung setzte. Das Projekt steht noch in den Kinderschuhen und freut sich jederzeit über neue Teilnehmende. Unterstützung für ihre erste Ausstellung „Leben auf Papier“ erhielten sie dabei sowohl von der Stadt Augsburg als auch von Dr. Christiane Schmidt-Maiwald vom Lehrstuhl Kunstpädagogik der Universität Augsburg, die den Kontakt zur Galerie Druckspätzle herstellte. Die Organisation, von der Konzeption der Ausstellung bis hin zu Ideenfindungen für ihre Kreativabende und der Vernissage, Midissage und Finissage übernahm das Kollektiv jedoch selbst.
Andrea Carolin Wagner, Weibl. Akt, 2021, Kartonage
Marlies Kormann, Blooming, 2023, Holzschnitt
Olivia-Sofie Allesch, Akt Studie, 2022, Holzschnitt
Oftmals sind es Alltagsmomente, von denen aus sich die Projekte entwickeln; durch die künstlerische Betrachtungsweise wird dann eine jeweils andere Perspektive auf den Alltag eröffnet. Dabei werden häufig die Grenzen der gängigen Norm- und Wertmaßstäbe verschoben, um auch hier einen Perspektivwechsel zuzulassen.
In welcher Form der kreative Ausdruck erfolgt, ist im Pangäa Kollektiv völlig egal: Ob Musik, bildnerische Kunst oder kreatives Schreiben – die Wege und Mittel, um künstlerisch aktiv zu werden sind zahlreich! Gerade in ihren Kreativabenden versuchten sie deshalb, anderen ihre Leidenschaft weiterzugeben und zum Kunstschaffen einzuladen. Immer donnerstags leitete eine*r der Kollektivangehörigen den Abend und war dabei auch frei in der Gestaltung. Hier sollte die Kreativität, die nach
Ferdinand Babl, Apfelbaum im Herbst, 2021 Radierung und Gedicht
Alisa Kremer, …geht’s dir gut? Ja. Dir? Mir geht’s auch gut. #1, 2022, Bleistift auf Papier
Marlies Kormann intuitiv in jeder*jedem steckt, hervorgebracht werden. In dem kleinen Raum des Druckspätzle, umgeben von verschiedenen Kunstdrucken und mit Unterstützung der begeisterten Kursleiter*innen, fiel es den Besucher*innen leicht, der eigenen Kreativität bei einer Schreibwerkstatt, Tuscheabenden oder Linoldrucken freien Lauf zu lassen.
Die Galerie im Druckspätzle in der Barfüßerstraße 8 in Augsburg konnte am 01.10.2022 bei einer feierlichen Finissage auf eine gelungene Debut-Ausstellung zurückblicken. Die Ausstellung lief unter dem Titel „Leben auf Papier“ und zeigte menschliche Körper, Tiere und Natur. Der Titel bezeichnete dabei auch die Geburtsstunde des Kollektivs: Mit ihrer ersten Ausstellung erwachte auch das Kollektiv zum Leben und der Weg zu mehr Kooperation und Partizipation, welchen die Mitglieder mit und durch ihre Kunst bewirken möchten, wurde angetreten. Um auf den Namen der Galerie Bezug zu nehmen, stellte das Pangäa Kollektiv dieses Mal nur Kunstdrucke aus. Allerdings sind weitere Projekte in Planung, welche einiges mehr als Kunstdrucke umfassen sollen. Der weitere Werdegang und künftige Ausstellungen können auf ihrer Instagramseite @pangaea_kollektiv verfolgt werden. Vorbeischauen lohnt sich!
Johanna Rohr, Selbstporträt, 2021, Linolschnitt
Vivien Claire Bergjann, Was sind wir?, 2022, Linolschnitt